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Der stärkste Fahrer jubelt

Nein, es war keine Überraschung, dass Tadej Pogacar am schwersten Gravel-Abschnitt attackierte. Es war genau das, was alle erwartet hatten und er selbst vor dem Rennen mit einem verschmitzen Grinsen in die Kamera sagte – Monte Sante Marie, der Beginn der 81-Kilometer-Flucht. Allen klar, zudem angekündigt – folgen konnte dennoch niemand. Auch, weil es zuvor bereits ein superschweres Rennen war, die Kräfte bei der Konkurrenz fehlten, oder einfach die Position zu schlecht war, um direkt nachsetzen zu können. Ein Verdienst seiner starken UAE-Mannschaft.

Pogacar löste sich, spulte dann ab, was er als Ausnahmesportler so kann und holte sich souverän den Sieg. Man muss keine Diskussionen führen, wer der stärkste Fahrer war und ob es irgendeine Taktik gegeben hätte, damit am Ende nicht der beste Mann ganz oben steht. Das Team UAE war stark genug, um das Rennen so zu gestalten, wie sie es haben wollten. Sie haben es kontrolliert und schwer gemacht – bis zu dem Punkt, als Pogacar „Arrivederci“ sagte.

Sicher, hätten alle Kapitäne der anderen Teams sich verbündet, hätten sie vielleicht eine Chance gehabt, gegen Pogacar. Doch im Radsport fährt jedes Team ein eigenes Rennen, mit eigenen Ambitionen, eigenen Zielen und klarem Auftrag. Diese aufgeben, damit nicht der stärkste Konkurrent gewinnt, sondern irgendein anderer – das scheint selten sinnvoll und passiert höchst selten. Schon gar nicht, bei solch verdientem Sieg, den die Konkurrenz anerkennt und respektiert.

Mit Tadej Pogacar hat verdient der stärkste Fahrer gewonnen. Er fährt 81 Kilometer vor dem Ende los und jubelt nach einem beeindruckenden Solo – so einfach kann Radsport sein.

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