Sichtungs-Rundfahrt
Seit vielen Jahren bietet die Vuelta stets einen Blick in die Zukunft. Denn die Teams schicken ihre Nachwuchshoffnungen gern zur Grand-Tour-Premiere nach Spanien. In diesem Jahr galt das ganz besonders, wegen des kompakten Rennkalenders. Für Journalisten und Fans ist dies eine Seite des Rennens, die ebenso interessant ist, wie der Kampf um Etappensiege und das Rote Trikot.
In diesem Jahr haben sich eine ganze Reihe von Talenten in den Fokus gefahren. Hugh Carthy, klar. Aber auch Felix Großschartner, der ohne viel Hilfe in den Bergen seine erste Chance auf Gesamtwertung herausragend nutzte und in die Top-10 fuhr. Während man beim Österreicher ohnehin von seinem Talent und Potenzial überzeugt war, überraschte ein Teamkollege deutlich mehr. Der 22-jährige Neo-Profi Ide Schelling zeigte ein herausragendes Rennen. Als Überall-Helfer lieferte er so überzeugend ab, wie man es nicht erwarten konnte. Der junge Niederländer wird sicher bald einen Termin mit Ralph Denk haben, der ihm einen Plan für die Zukunft zeichnet.
Aber auch Gino Mäder machte auf sich aufmerksam. Das Talent des Schweizers ist vielen bekannt, nicht nur wegen seiner herausragenden Leistungen in den Nachwuchsklassen. Doch der 23-Jährige hatte als Neo-Profi viel Pech. Brach sich zu Beginn der Saison 2019 das Handgelenk und wurde später erneut zurückgeworfen. Nun kämpft Gino Mäder um einen Vertrag für das kommende Jahr. Sein Auftritt bei der Vuelta dürfte dabei sehr hilfreich sein.
Die Zukunft von Georg Zimmermann ist hingegen klar – der junge Deutsche wechselt mit der World-Tour-Lizenz seines CCC-Teams zur Mannschaft Circus-Wanty Gobert. Zimmermann zeigte bei der Vuelta ein starkes Rennen, hing jeweils lange an der Favoritengruppe dran und sicherte sich so Gesamtrang 21, direkt hinter Mäder.
Über Alexandr Vlasov und Jasper Philipsen müssen wir an dieser Stelle kein Wort verlieren, denn deren Potenzial hatten wir hier schon sehr oft gepriesen. Auf das Team Sunweb schauen wir gesondert – bitte umblättern.
