Im Winter steckte man die Ziele für die Saison 2022 ab. Erstmals konzentriert sich das Team Bora-hansgrohe bei einer Grand Tour voll auf Gesamtwertung. Das Podium beim Giro d’Italia wurde als großes Ziel ausgegeben, das Team für die Italien-Rundfahrt voll darauf ausgerichtet. Gleich drei potenzielle Podiumskandidaten werden ins Rennen geschickt, so sah es der Plan schon im Winter vor. Neben Emanuel Buchmann sind Wilco Kelderman und Jai Hindley dabei – beide standen bereits auf dem Podium des Giro.

Dazu waren seit Winter Lennard Kämna, Giovanni Aleotti und Ben Zwiehoff fest für den Giro eingeplant und haben sich auch darauf vorbereitet. Reibungslos lief die Vorbereitung nicht, Corona, Erkältungen und Stürze haben an vielen Stellen die Teams ausgebremst, so auch bei Bora-hansgrohe. Dennoch ist der Giro-Kader beim einzigen deutschen WorldTour-Team in großen Teilen so, wie im Winter geplant. Wir stellen die Mannschaft hier vor.

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Jai Hindley – Kapitän Nr. 3

Jai Hindley

Es war schon eine Überraschung, als Jai Hindley 2020 beim Giro so stark fuhr, dass er am Ende auf dem Podium stand. Im vergangenen Jahr lief es für den 25-Jährigen nicht wie gewünscht. Nun der Wechsel von DSM zu Bora-hansgrohe. Der Saisonstart war gut, die Ergebnisse in Ordnung und der Aufbau in Richtung Giro gut. Doch dann wurde er nach Lüttich-Bastogne-Lüttich krank. Zur Unzeit, nachdem er so lange gut durchgekommen war.

Von Hindleys Qualitäten ist Zemke überzeugt. „Er stand auf dem Podium, warum soll er es nicht können“, sagt Zemke auf die Frage, ob der Australier bereit ist, für eine Leader-Rolle. Gerade in dieses GC-Trio passt Hindley perfekt. Neben Buchmann, der zunächst „nur“ dabeibleiben soll und dann an den langen Anstiegen in der dritten Woche seine Stärke ausspielen könnte, ist Hindley der explosive, offensive Typ. Dass er wieder mit Wilco Kelderman in einem Team ist, mit dem er beim Giro 2020 teamintern um die Leaderrolle kämpfte, ist sicher ein interessantes Thema. Aus der Mannschaft hört man allerdings, dass dies kein Thema sei. Es war wohl ohnehin eher ein Thema zwischen Kelderman und der Sportlichen Leitung bei Sunweb, als zwischen den beiden Profis. Aber klar ist auch, medial wird diese Geschichte wieder aufpoppen, sollten beide im GC weit vorn sein.

Hindley ist in der Theorie der offensive Part, im Bora-Dreizack. Doch mit der schwierigen Vorbereitung wird auch er vermutlich zu Beginn nicht bei 100% Leistungsvermögen sein. Hindley besitzt viel Potenzial und wurde von Ralph Denk auch mit Perspektive ins Team geholt. Hindley wird Freiheiten bekommen, darf Erfahrungen sammeln und soll sich entwickeln. Ist einer der beiden anderen Kapitäne auf Kurs, wird er sich voll in die Rolle des Helfers begeben.

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